Im Nachhinein bin ich doch ein bisschen blauäugig an mein Projekt rangegangen, aber es hat sich alles zum Guten gewendet. Wie sagt man so schön, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn… oder einen ganzen Jakobsweg… Das schöne an diesem Weg ist es, dass es im Endeffekt gar nichts ausmacht, dass man sich nicht groß vorbereitet hat, denn der der Camino Frances gibt dir genau das, was du brauchst – ob du willst oder nicht.

Ja, ich philosophiere möglicherweise ein bisschen, aber jeder, der die Strecke in Spanien hinter sich gebracht hat, wird wissen wovon ich spreche.

Wie es überhaupt dazu kam, dass ich im September 2018 die 800 Kilometer auf mich nehmen wollte? Ich hatte Zeit, und Lust, und ich wollte mal für längere Zeit allein verreisen. Naja, letzten Punkt hab ich dann schlußendlich nicht ganz geschafft, aber dazu später.

Klar, ich hatte vom Jakobsweg gehört, vor allem natürlich durch Hape Kerkeling, obwohl ich vorher trotzdem noch nie das Buch oder den Film gesehen hatte. Und ich bin froh, dass ich ihn nicht kannte, denn mittlerweile hat sich doch viel geändert. Ja, es gibt zwar immer noch “interessante” Herbergen, aber bei Weitem ist es nicht mehr so schlimm.

Ich möchte in mehreren Beiträgen von meinem ganz persönlichen Jakobsweg erzählen. Es wird keineswegs eine Anleitung werden, wie man ihn gehen sollte, denn jeder sollte schlussendlich seine eigenen Erfahrung sammeln. Der Grund, warum ich euch meine Geschichte erzähle, ist, dass ich einfach diese unschätzbaren, teilweise auch schmerzhaften und Erinnerung festhalten möchte. Und vielleicht erinnert ihr euch dann an manchen Wegstellen an ein paar Anekdoten von mir.